Donnerstag, 3. Dezember 2009

Vertrautheit durch Personalisierung

Ein Erfolgsrezept unseres Kulturreferenten ist das Kulturbonbon.
Die Besucher des Kleinen Theaters wissen nicht, was kommt, aber sie können sicher sein, dass eine Berühmthait von Film, Funk und Fernsehen kommt.
Das reicht, um dem Kulturreferenten jedesmal ein volles Haus zu bescheren.
Ich gehe zwar nicht zum Kulturbonbon, wende dieses Rezept ebenfalls an:

Süddeutsche Zeitung:
Wer ist die Person, die einen Kommentar abgibt?
Hat den Artikel mein Lieblingsautor geschrieben?
Ich habe z.B. als Lieblingsautoren Winkler und Hohlbein, ich lese gerne die Kommentare von Prantl, Unterstöger, Gottfried Knapp und Matzig. Besonders freue ich mich über Essays des evangelischen Theologen der LMU, Graf, den ich mal bei einer Tagung auf Schloß Elmau kennenlernte.

Ich frage mich bei den Städten, in denen ich aufgewachsen bin oder wo ich wohne, welche bedeutenden Personen lebten oder leben in der Stadt und beschaffe mir ihre Bücher, besuche Vorträge, um mit ihnen bekannter zu werden, schaue mir ihre Filme oder Fernsehauftritte an. Beispiele hierfür:
Garching: die Moderatorin Sandra Maischberger (WHG), der Autor Kumpfmüller(WHG), der EDV-Pionier Prof. Billing.
Altötting: Der Rundfunkmoderator Noe Noack, der Filmemacher Schmidt, der Autor Langbehn, General Tilly
Burghausen: der Bestsellerautor Vandenberg (Kürfürst Maximilian Gymnasium), die Filmschauspielerin Hannelore Elsner (KMG), der ehemalige Chefredakteur der SZ Herbert Rhiele Heyse (KMG)

Donnerstag, 5. November 2009

Stürze

Stürze sind eine der Erscheinungen des 4. Lebensalters.
Sie sind das erste Anzeichen irgendeiner Krankheit z.B. einer Krebserkrankung, einer Kreislaufkrankheit oder einer Unverträglichkeit von Tabletten und Alkohol.
Ich stürze gerne bei jeder Unebenheit am Erdboden z.B. ein Pflasterstein steht vielleicht einen Millimeter aus dem Bürgersteig, ich stolpere darüber. Ohne irgendeinen Alkohol, die Begleiter vermuten gerne, er hat getrunken. Beim Wandern schreien mir die Mitwanderer besorgt zu:
"Watch your step!"
Mein Kollege ist vorgestern die Kellertreppe hinuntergefallen., völlig ohne Alkohol. Als wir noch in Neufahrn wohnten, mehrten sich die Treppenstürze in der Reihenhaussiedlung. Eine Kollegin meiner Frau stürzte sich zu Tode vom ersten Stock ins Erdgeschoß, unser Nachber ebenso.
Meine Schwiegermutter hatte einen Unfall mit Sturz, keine 6 Monate darauf stellte der Arzt einen Zwölffingerdarmkrebs fest, der innerhalb 12 Monate zum Tode führte.
Ich selbst stürzte vor 15 Monaten in Dresden auf dem Gehsteig, weil ein Pflasterstein 1 Millimeter höher lag als seine Genossen.
Ich stürzte bei einer Nachtfahrt vom Rad und riß mir die Bänder der linken Schulter, vor 2 Wochen stürzte ich beinahe in den Mühlbach , weil ich mit einer Hand verhindern wollte, dass eine Folie vom Gepäckträger fiel, in den ich die Folie leichtsinnigerweise geklemmt hatte. Der Lenker schlug ein, und ich wäre beinahe mit dem Rad in den Bach gefahren. Ich habe noch gespottet:
"Mein Fahrrad ist nicht nur ein Tiefeinsteigerfahrrad, sondern auch ein Schnellabsteigerfahrrad."

Ich glaube, ich stehe an der Schwelle zum, 4. Lebensalter, dessen Kennzeichen die Vielzahl der Stürze ist.

Donnerstag, 1. Oktober 2009

Schreiben nach einem Buch.

Bis zum 4. Lebensalter haben sich eine Menge Geschichten angesammelt, die es wert wären, niedergeschreiben zu werden. Aber wo anfangen und wo aufhören?

Ein erfolgreiches Geschichtenbuch könnte eine Anregung sein. Für mich war es Italo Calvinis "Marcovaldo", was mich ansprach. Nicht zuletzt die Vignetten in dem Buch regten mich an.

Meine Geschichten sind kürzer, aber sie haben irgendwie einen ähnlichen Kern.
Marcovaldo verirrt sich im Nebel, ich verliere den Weg im Schnee direkt neben dem üblichen Radlweg, weil ich eine Abkürzung machen will.
Marcovaldo wird im Flugzeug nach Indien fliegen, ich wäre beinahe neben dem Pfad im Schnee eingeschlafen, so erschöpfte ich mich, wieder auf den Weg zurückzufinden.

Donnerstag, 3. September 2009

Erscheinungen

Ein Ausflug des Seniorentreffs führt uns in eine kleine Kirche. Eine Nonne macht die Führung und erklärt, dass sei eine der wenigen Kirchen , wo der Abschied nicht als Höllengang dargestellt werde, sondern als friedlicher Abschied: so hält die Kirchenheilige den sterbenden Sifter der Kirche in ihren Armen und geleitet ihn hinüber.
Sie lächelt als sie erzählt:
Mich hat ein neugieriger Journalist gefragt; ob ich keine Erscheinungen hätte.
Ich zögerte, um schließlich zu antworten:
"Doch ich habe Erscheinungen, Alterserscheinigungen."

Mich regt der Besuch zu einem Gedicht an:

"Ich hab einen Kamerden,
einen bessren findst du nicht.
Wenn meine Stunde schlägt,
er mich in seinen Armen hält,
und mich hinüberträgt
in die andere Welt."

Ich denke aber eher nicht an die Heilige, da ich kaum eine ganze Kirche stifte, eher an den Film Alexis Sorbas, wie die ältere Frau in den Armen von Sorbas stirbt.

Samstag, 1. August 2009

Schnitzen mit Baumschwamm

Schnitzen ist eigentlich eine fürs Alter gefährliche Tätigkeit. Man kann sich leicht schneiden , blutet, die Wunde kann klaffen und muss genäht werden.

Ich denke, dass ist einer der Gründe, warum Schnitzen als Beschäftigung für ältere Leute nicht angeboten wird.

Eine Möglichkeit könnte sein, geeignete Objekte mit Baumschwämmen herzustellen:
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Auf einem Markt zum 851. Stadtgründungstag Münchens sah ich Burgen und Häuser aus Baumschwamm. Mit der Laubsäge wurden die Häuser ausgesägt und durchgeschoben. Die Oberfläcjhe des Baumschwamms diente als Dach. Nur die Maueröffnungen mussten noch mit dem Geißfuß oder dem Messer ausgeschnitten werden, was in dem weichen Naterial nicht schwer fällt.

Ich habe mir zwei getrocknete Baumschwämme beschafft. Ich werde über die Ergebnisse hier berichten. Vielleicht kann jemand in dem Blog über seine Erfahrungen berichten.
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Sonntag, 5. Juli 2009

Patientenverfügung 2. Teil

Der Bundestag hat überraschend doch ein neues Gesetz verabschiedet. Es stellt die Unterbrechung lebenserhaltender Maßnahmen wie der künstlichen Ernährung oder der künstlichen Beatmung nicht mehr unter Strafe.
Ein Rechtsanwalt, der noch unter dem alten Gesetz zu 10 Monaten mit Bewährung verurteilt worden war, sieht jetzt seiner Berufung zuversichtlich entgegen. Er hatte seiner Klientin geraten, den Schlauch für die künstliche Ernährung ihrer Mutter einfach mit der Schere abzuschneiden.
Wir machten uns an die Arbeit, dabei stellte sich heraus, dass zwei von dreien mit überholten Broschüren des bayrischen Innenministeriums arbeiteten. Es wird dauern, bis die neue Gesetzeslage im Text eingearbeitet ist. Wir werden deshalb selbst einen Zusatz dafür basteln.

Ganz übel wird mir bei der Sache, wenn ich lese, dass in der BRD 40 000 Menschen im Jahr wieder belebt werden- das ist die Bevölkerung einer großen Kreisstadt wie Freising- und dass der 80jährige Karikaturist Sempè monatelang im Wachkoma lag und jetzt wieder zeichnet.

Schließlich muß eine Patientenverfügung her.

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Donnerstag, 4. Juni 2009

Patientenverfügung

Der Bundestag verschiebt voraussichtlich das heiß dikutierte Thema Patientenverfügung auf die nächste Legislaturperiode. Die möglichen Einstellungen, pro und kontra Lebensverlängerung, lasse ich von zwei unterschiedlichen Temperamenten, dem lebenstollen Technik-Fan und dem bedächtigen, alle Vor- und Nachteile abwägenden Grünen, Esoteriker oder Liberalen, vortragen:

Typ 1
Gebt mir die Sonde,
ich bin nicht hinterm Monde,
steckt mich in ein Sauerstoffzelt,
wenn es mich nur am Leben erhält.

Ich will leben, leben, leben.
Mein Tod, mein Tod, mein Tod
erlöst nur euch aus eurer Not.

Typ 2:
Stoppt nicht mein Sterben,
ich will nicht an den Apparaturen hängen
gebt Medikamente nur,
um die Schmerzen zu verdrängen.

Pumpt mir kein Zeug in Nase oder Körper
Ich lass mich nicht am Sterben hindern.
Befeuchtet gegen den Durst Mund und Nase .
das kann die Schmerzen lindern.




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Montag, 11. Mai 2009

Reden über Krankheiten

Im Chrismon stand letztens drin, dass man einen, der über seine Krankheit reden will, anhören soll und nicht seine eigene Krankheitsgeschichte erzählen soll.
Im Prinzip mag das richtig sein, aber wenn sogar Männer in einem Wartezimmer über ihre Krankheisterfahrungen sich austauschen, finde ich das toll. Sonst sitzen gerade die Männer stumm herum und bringen den Mund nicht auf.
Ich frage direkt meine Spezln, welche Erfahrungen sie haben . Welchen Arzt können sie empfehlen? Welche Klinik erschien ihnen am besten? Ist die minimale operative Merhode am besten? Lohnt es sich bei Leistenbrüchen zum Spezialisten zu gehen? Ist der Arzt auf Operation aus?
Tausend Fragen ergeben sich, wo ich froh bin, wenn ich mehrere Meinungen bekomme.
Natürlich regt das hin- und wieder auch auf:
"Ich geh gar nicht mehr hin, die reden nur noch über ihre Krankheiten. Frühr waren es die Autos, dann die Weiber, schließlich die Aktien, jetzt ist es noch der Fußball und noch wichtiger die Krankheit," meinte ein Spezi und blieb endgültig weg.

Dienstag, 7. April 2009

Krankheitsgeschichten

Im vorletzten Chrismon wurde bemängelt, dass viele Leute sich die Krankheitsgechichten anderer Leute nicht anhören wollen, sondern sie noch übertrumpfen mit dem Tenor
"Bei mir war alles schlimmer."
Ich höre oft von meinen Spezln:
"Da kannst nicht mehr hingehen, die erzählen nur von ihren Krankheiten."

Ich geh gerne hin, ich frage um Rat:
Zu welchem Arzt soll ich gehen?
Welches Krankenhaus ist am besten für die und die Krankheit?
Was habt Ihr für einen Wert?( PSA-, Leber-, Cholesterin etc)
Was haltet ihr von Bludrucksenkern?
Ist was bekannt von Krankenhausinfektionen?


Die Leute sind bereit, Auskunft zu geben und haben oft viel Erfahrung, die sie einem ehrlich mitteilen.

Dienstag, 10. März 2009

Warten

Warten scheint die Hauptbeschäftigung im 4. Lebensalter zu sein. Ich hatte eine Kolik im Wiederholungsfall. Ich wurde vom Internisten in eine Klinik eingewiesen. Erst Warten in der Notaufnahme, dann Warten auf die Einweisung in eine Station. In der Station warten auf eine Untersuchung, die nüchtern durchzuführen war. Nach 6 Stunden Warten wusste ich nicht mehr, ist mir schwindlig, habe ich Hunger oder habe ich Schmerzen. Ich verschwand aus der Klinik, als mir nicht gesagt werden konnte, wann die besagte Untersuchung stattfinden könnte. Noch heute, von wem oder erst am nächsten Tag?
Rentner können warten, aber so wie es in England sein soll, wo man umso länger warten muss, je älter man ist, ist es bei uns noch nicht. In der nächsten Klinik klappte es nämlich ganz gut. Ich wurde nach 4 Stunden in ein Zimmer eingewiesen. Besagte Untersuchung war auch schon durchgeführt worden. Ich traf auf einen Zimmergenossen, der zum 5. Mal wegen derselben Sache in dieser Klinik war. Er fasste seine Erfahrung über die 5 Male zusammen:
"Die meinen , du hast Zeit. Du wartest, sie tun mit dir nichts. Erst wenn du zusammenbrichst, d.h. am Verrecken bist, dann fangen sie an zu laufen. Dann klappt es auch."

Sonntag, 1. Februar 2009

Wieviel Kinder braucht man, dass...

"Wieviel Kinder braucht man, dass sie die Eltern nach Schloß Elmau einladen?", fragte mich eine Frau, als wir mit Tochter, Schwiegersohn und Enkelkind mit sichtlichem Vergnügen eine ganze Woche lang auf Schloß Elmau zubrachten.
Ich überlegte kurz und sagte:
"Sechs."

Ich habe nun ein paar so völlig überraschende Ereignisse mit unseren Kinder zusammengestellt, wo ich mir sage: "Das wäre ohne Kinder nicht möglich."

1. Gemeinsamer Urlaub auf Schloß Elmau

2. Familientreff in den Allgäuer Alpen zum 40. Geburtstag einer der Töchter.

3. Organisation eines Familientreffs anläßlich der Antrittsvorlesung in Universitätsstadt

4. Gemeinsame Erkundung von Kanada mit dem Auto.

5. Übernahme schwieriger Steinmetzarbeiten für den Vater bei einem gemeinsamen Bildhauerkurs mit 2 Kindern.

6. Durchführung einer Wanderung zu einem oberbayrischen Berggipfel und damit Erfüllung eines langersehnten Wanderzieles.

7. Übernahme des Lesens eines schwierigen Buches und markieren der Stellen, die den Vater interessieren.

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Donnerstag, 8. Januar 2009

Email für die Ehefrau

Bis jetzt hat nur der Ehemann eine Emailadresse, aber jetzt hat der Schwiegersohn eine Emailadresse für die Ehefrau eingerichtet:
Grund:
Die Ehefrau ist Mitglied der Garchinger Hospizgruppe. Die Gruppe hat keinen Vorstand, sondern organisiert sich selbst im Rahmen der Nachbarschaftshilfe. Was liegt näher als die Zusammenarbeit der Gruppe mit Emails zu organisieren:
  • Nächste Zusammenkunft, Tagesordnung
  • Protokoll
  • Ausflüge und Veranstaltungen
So kommt man am ehesten ohne Vorstand und gewählten Protokollführer aus. Das Protokollschreiben wird reihum gewechselt. Allerdings gibt es eine Sprecherin, sie soll aber nicht in Verwaltungsarbeit ersticken.